ZLANA/MORY:

Sara Zlanabitnig – Flöte, Effekte & Elise Mory – Synthesizer
Sara Zlanabitnig und Elise Mory verbindet ihr improvisatorischer und experimenteller Zugang zu vielem (sirius, st.off, möström, die husband), die Lust an unterschiedlichsten Genres (gustav und band, ehemals lionoir), das Erforschen von Sounds (Querflöte, Synthesizer), Bock auf
Tanzen (hertzinger, half darling) und die feministische Agenda (fraufeld, pinknoise). Zusammen klingt das nach düsteren Ambientflächen, wabbernden Drones, nebligen Delays, filigranen Melodien und pumpenden Bässen. Kann aber auch anders kommen, denn es gilt: no borders, more fun!
https://sarazlanabitnig.com
http://moestroem.klingt.org/mostrom.html
Charlotta Ruth: Eine Frage der Haltung

Wo stehen wir? Der Begriff der Haltung ist weit – er reicht von körperlichen Stellungen (Rückgrat!) bis hin zu inneren Grundeinstellungen. Charlotta Ruth gibt eine Einführung wie wir mithilfe eines Handtuchs und ausgesuchter Fragen zu einer neuen Haltung finden können.
Spin off from Questionology ⓒ&ⓒ (Cordula Daus & Charlotta Ruth)
Towel-design: Susanne Song-Yi Griem
https://charlottaruth.com/
Singer Zangerle – Mäandern

„singer zangerle“ improvisieren sich durchs Jetzt, dabei nehmen sie selten den kürzesten Weg. Die Musik nährt sich aus lyrischen, minimalistischen sowie statischen Klängen. Überraschende Wendungen sorgen dafür, dass die Melancholie nicht zu groß wird.
Walter Singer: Kontrabass | Werner Zangerle: Saxophon
http://wernerzangerle.com/portfolio-item/singer-zangerle/
Matthias Pfisterer: Jumping across the 78rpm barrier
A DJ-lecture containing the notion of movement but absolutely avoiding even the slightest scent of retro or nostalgia.
Nach einer verbreiteten Wahrnehmungsweise beginnt die (Pop-) Musikgeschichte, auf die wir uns beziehen können, vereinfacht gesagt, etwa mit Elvis in den 1950er Jahren. in geographischer Hinsicht verortet ist diese Erzählung großteils in Nordamerika und Europa, mit peripherer einbeziehung Süd- und Mittelamerikas, Afrikas und des indischen Subkontinents als Nebenschauplätze. Der europäische Anteil beschränkt sich allerdings fast völlig auf die Gebiete westlich einer gedachten Linie, die von Norden entlang der oder südwärts verläuft, die Böhmische Masse ausspart und sich dann entlang der Ostalpen bis zur Adria verlängern läßt.
Diese offenkundig verzerrte Wahrnehmung resultiert zum einen aus einem radikalen Medienbruch, nämlich dem in den 1950ern erfolgten Übergang von der monophonen Schellackplatte mit 78 umdrehungen pro Minute zur Stereo-Langspielplatte und -Single, die zudem mit 33 1/3 bzw. 45 Umdrehungen abzuspielen sind. da sich die alten Schellackplatten spätestens ab ende der 1960 jahre nicht mehr auf modernen Abspielgeräten anhören ließen, blieb von der vorherigen Musik im kollektiven Gedächtnis fast nur das Wenige erhalten, was auf die neuen medien umkopiert wurde. eine wesentliche rolle spielt außerdem der kalte krieg. durch die fast die Lebenszeit einer Generation dauernde Teilung Europas wurde das, was zweiter Weltkrieg und Holocaust von einer weit über Ländergrenzen hinweg kommunizierenden, lebendigen und vielfältigen gesamteuropäischen Musikkultur der Zwischenkriegszeit übriggelassen hatten, nicht nur endgültig zerstört, sondern auch weitgehend aus der kollektiven Erinnerung verdrängt.
Eine Serie kurzer Lectures, in denen jeweils einige ausgewählte Originalschallplatten vorgespielt und die Geschichten dahinter und dazwischen erzählt werden, soll dabei helfen, hier wieder etwas Boden gutzumachen.